Die vielzähligen Arbeitsgruppen der Klinischen Abteilung für Geburtshilfe und Fetomaternalen Medizin - einem der vier »Kernbereiche des CCP - widmen sich spezifischen klinischen und wissenschaftlichen Fragestellungen.
Hier finden Sie einen Überblick der Arbeitsgruppen der Geburtshilfe und Fetomaternalen Medizin inkl. Kurzinfos.
Leitung: Dr. Petra Pateisky
Der Schwerpunkt dieser Arbeitsgruppe liegt in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der nach internationalen Standards durchgeführten Sonographie von Patientinnen mit Risikoschwangerschaft bzw. bei maternalen Erkrankungen und ggf. daraus resultierender intrauterinen Gefährdung des ansonsten gesunden Fetus. Hierbei liegt ein besonderer Fokus auf vaskulären fetalen Versorgungsstörungen mit biometrischen sowie doppler-sonographischen Messungen, invasiven Plazentationsstörungen, Nabelschnuranomalien sowie der postpartalen Sonographie.
Leitung: Ap.Prof. Priv.-Doz. DDr. Julia Binder, Univ.-Prof. Dr. Harald Zeisler
Das Ziel der Arbeitsgruppe ist die Weiterentwicklung von Diagnostik, Therapie und Prävention von Schwangerschaftskomplikationen und mit der Schwangerschaft assoziierten Erkrankungen. Das Konzept des Biobanking ermöglicht eine langfristige Archivierung von Proben menschlichen Gewebes welche für zukünftige, noch nicht konkretisierte Forschungsprojekte gesammelt und zu einem späteren Zeitpunkt herangezogen werden können. Die durch die Biobank in Vielfalt verfügbaren Proben und Daten dienen als Grundlage zahlreicher single-center und multi-center Studien und Projekte in der Erforschung von Schwangerschaftskomplikationen an der Medizinischen Universität Wien. Hierbei besteht auch eine enge Kooperation mit anderen Biobanken an der Medizinischen Universität Wien.
Leitung: Priv.-Doz. Mag. Dr. Karin Windsperger-Taheri, PhD
Chronische, nicht übertragbare Erkrankungen (engl. non-communicable diseases, NCDs) nehmen weltweit in ihrer Inzidenz zu – auch bei Frauen im reproduktiven Alter – und tragen wesentlich zur mütterlichen Morbidität und Mortalität bei. Zu den NCDs, die die Schwangerschaft am stärksten beeinflussen, zählen nicht nur übergewichtsassoziierte Erkrankungen wie Diabetes oder Hypertonie, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen sowie neurologische Erkrankungen (z.B. Epilepsie und Multiple Sklerose). Aber auch psychische Störungen und Suchterkrankungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. NCDs gefährden die mütterliche (Langzeit-)Gesundheit während und nach der Schwangerschaft, erhöhen das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen und können langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung und Gesundheit des Kindes haben (fetale Programmierung). Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich daher wissenschaftlich mit NCDs in der Geburtshilfe – insbesondere mit neurologischen und psychischen Erkrankungen – mit dem Ziel, die Awareness zu steigern und das klinische Management von Frauen mit NCDs vor, während und nach der Schwangerschaft zu optimieren.
Leitung: Ap.Prof. Priv.-Doz. Dr. Christian Göbl, MSc PhD
Die Arbeitsgruppe untersucht Ursachen, Folgen und Präventionsmöglichkeiten von Stoffwechselstörungen in der Schwangerschaft. Im Mittelpunkt stehen Gestationsdiabetes, Adipositas sowie die besonderen Herausforderungen von Schwangerschaften nach bariatrischer Chirurgie. Ziel ist es, Risikokonstellationen frühzeitig zu erkennen und Strategien zu entwickeln, die die Gesundheit von Mutter und Kind nachhaltig verbessern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Früherkennung von Gestationsdiabetes und der Charakterisierung unterschiedlicher Subtypen mithilfe moderner Ansätze der Präzisionsmedizin. Die Arbeitsgruppe ist in internationale multizentrische Studien (wie GESTDIA oder GRACE) eingebunden und kooperiert eng mit Partnern wie der Charité Berlin und dem italienischen National Research Council. Forschungsprojekte werden unter anderem durch die European Foundation for the Study of Diabetes (EFSD) gefördert.
Leitung: Ap. Prof. Priv.Doz. DDr. Alex Farr, MPH
Diese Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit epidemiologischen Fragestellungen in der Perinatologie. In enger Zusammenarbeit mit dem Geburtenregister Österreich (GRÖ) und den Tirol-Kliniken werden im Rahmen von nationalen und internationalen Registerstudien Ursachen, Faktoren und Auswirkungen in der maternalen und neonatalen Versorgung untersucht, die zur Gesundheit und Krankheit dieser Populationen beitragen. Spezielles Augenmerk wird hierbei auf Public Health relevante Themen, wie etwa Screening und Früherkennung, Vorbeugung von Krankheit sowie der Förderung von Gesundheit gelegt. Ebenso spielen Infektionen und ihre Auswirkungen bei den Fragestellungen eine wichtige Rolle. Die Arbeitsgruppe ist im internationalen Europeristat-Konsortium verankert und arbeitet eng mit Vertreter:innen vieler weiterer EU-Länder zusammen.
Leitung: Priv.-Doz. Mag. Dr. Karin Windsperger-Taheri, PhD
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit weiblicher Genitalverstümmelung (FGM/C) und Gewalt im Kontext der Schwangerschaft. Ziel ist es, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen, die Versorgung und Unterstützung betroffener Frauen zu verbessern sowie präventive und interdisziplinäre Maßnahmen zu fördern.
Leitung: Ap.Prof. Priv.-Doz. DDr. Gülen Yerlikaya-Schatten
Die Arbeitsgruppe untersucht die fetale Herzfunktion und die kardiovaskulären Wechselwirkungen zwischen Mutter und Fetus mit dem Ziel, pathophysiologische Mechanismen besser zu verstehen und diagnostische wie therapeutische Strategien zu optimieren. Forschungsschwerpunkte umfassen die Beurteilung der fetalen Herzfunktion in Zwillingsschwangerschaften, die Charakterisierung fetaler Herzfehler und die Entwicklung innovativer pränataler Diagnoseverfahren. Ein weiterer besonderer Fokus liegt auf der Analyse der mütterlichen kardialen Funktion bei vorbestehenden Herzfehlern sowie deren Einfluss auf die fetale Entwicklung.
Leitung: Ap.Prof. Priv.-Doz. DDr. Julia Binder, Dr. Tim Dorittke, Dr. Christina Haberl
Angeborene Fehlbildungen betreffen 2-3% aller Schwangerschaften und sind ein Hauptgrund für Kindersterblichkeit, chronische Erkrankungen und Behinderungen im Kindesalter. Das Ziel des Registers ist es, alle prä- bzw. postnatal diagnostizierten Fehlbildungen bzw. Chromosomenaberrationen (anhand der Kategorien Anamnese, demographische Parameter, pränatale Untersuchungen, histopathologische Befunde, neonatales Outcome, psychologische Betreuung) zu erfassen und diese für eine strukturierte wissenschaftliche Aufarbeitung zur Verfügung zu stellen.
Leitung: Ap.Prof. Priv.-Doz. DDr. Julia Binder
Die Arbeitsgruppe „Fetale Neurosonographie und Pathologien des fetalen ZNS“ ist spezialisiert auf die Diagnostik mittels fetaler Neurosonographie sowie die Betreuung von Schwangerschaften mit fetalen Gehirnfehlbildungen. Wissenschaftlich liegt der Fokus insbesondere auf der frühen Gehirnentwicklung, der frühzeitigen Diagnostik von Fehlbildungen des fetalen zentralen Nervensystems (ZNS) sowie der Erforschung neuer Technologien in diesem Bereich. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neuroradiologie, Abteilung für Neuropathologie sowie Abteilung für Neuropädiatrie entstand eine interdisziplinäre Forschungsplattform, die sowohl eine fundierte wissenschaftliche Aufarbeitung der Pathologien als auch eine umfassende klinische Betreuung der Patientinnen ermöglicht.
Leitung: Ap.Prof. Priv.-Doz. DDr. Julia Binder
Das wissenschaftliche Ziel der Arbeitsgruppe ist die Erforschung der Ätiologie und Pathogenese hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen und fetaler Wachstumsretardierung, die Etablierung aktueller Managementstrategien und Screeningmethoden sowie die Untersuchung neuer Therapieansätze dieser Krankheitsbilder. Ebenso sind die Betreuung und das Therapiemanagement von Patientinnen mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen und fetaler Wachstumsretardierung in der klinischen Routine sowie die Nachsorge dieser Patientinnen im Fokus der Arbeitsgruppe.
Leitung: Ap.Prof. Priv.-Doz. DDr. Gülen Yerlikaya-Schatten, DDr. Theresa Reischer
Der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die wissenschaftliche Erarbeitung von im Ultraschall festgestellten Auffälligkeiten und die zugrunde liegende genetische Ätiologie sowie die Implementierung einer Datenbank für medizinisch induzierte Schwangerschaftsabbrüche (TOPfet Register), um auch diesen wichtigen Bereich der Pränataldiagnostik wissenschaftlich bearbeiten zu können.
Leitung: Priv.-Doz. DDr. Philipp Fößleitner, BSc
Diese Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit jenen Patientinnen, die von dem Bereich Geburtshilfe an eine Intensivstation der MedUni Wien bzw. des AKH Wien verlegt werden, oder im Rahmen einer schweren maternalen Erkrankung ebendort entbinden. Dies kann z.B. aufgrund einer Verschlechterung einer maternalen Grunderkrankung oder einer schwangerschaftsinduzierten Erkrankung sowie etwa nach Unfällen oder Infektionen notwendig sein. In Zeiten zunehmender Grunderkrankungen und steigendem Alter der Schwangeren ist es von besonderer Bedeutung, die Einflussfaktoren auf das mütterliche Wohlergehen zu verstehen, epidemiologisch zu erheben und auszuwerten. So können Verbesserungen in der klinischen Tätigkeit erreicht und Prozesse optimiert werden.
Leitung: Priv.-Doz. Dr. Dana A. Muin, MMSc, MRes
Die interdisziplinäre und multiprofessionelle Arbeitsgruppe „Austrian Stillbirth Alliance” beschäftigt sich klinisch und wissenschaftlich mit allen Aspekten des intrauterinen Fruchttodes ab der Schwangerschaftswoche 20+0, von der post-mortem Abklärung des verstorbenen Feten angefangen, über eine Befundbesprechung mit den Eltern bis hin zu der medizinischen geburtshilflichen Betreuung der Schwangeren in Folgeschwangerschaften.
Leitung: Priv.-Doz. DDr. Veronica Falcone
Die Arbeitsgruppe „OBS-Safe“ beschäftigt sich klinisch und wissenschaftlich mit der Verbesserung der Patientinnensicherheit im Kreißsaal durch strukturierte Teamtrainings, Standardisierung von Abläufen und Maßnahmen zur Reduktion der Sectiorate. Durch den Einsatz des intrapartalen Ultraschalls wird eine präzisere Beurteilung des Geburtsfortschritts ermöglicht, was eine sicherere und individuellere Entscheidungsfindung im Geburtsverlauf ermöglicht. In diesem Kontext werden mehrere Single-centre und Multi-center Studien im Kreißsaal durchgeführt.
Leitung: Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christof Worda
Die Arbeitsgruppe „Betreuung von Mehrlingsschwangerschaften“ beschäftigt sich klinisch und wissenschaftlich mit allen Fragen im Zusammenhang mit Mehrlingsschwangerschaften beginnend bei der Bestimmung der Chorionizität bis hin zur Bestimmung des idealen Geburtszeitpunktes und der Entbindung.
Leitung: Ap.Prof. Priv.-Doz. DDr. Alex Farr, MPH
Stv.Leitung: Priv.-Doz. DDr. Philipp Fößleitner, BSc
Diese Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Erforschung des menschlichen Mikrobioms in der Schwangerschaft und rund um die Geburt. Hierbei werden in enger Zusammenarbeit mit der Joint Microbiome Facility (JMF) der Universität Wien beispielsweise 16s-ribosomale RNA Sequenzierungen durchgeführt und die Gesamtheit der menschlichen Keime vaginal, rektal, oral - sowie auch jene beim Neugeborenen - identifiziert und die Auswirkungen auf Zielparameter analysiert. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Neonatologie (Dr. Lukas Wisgrill) werden prospektive Studien in einem longitudinalen Setting durchgeführt, um die Kolonisation des Mikrobioms beim Frühgeborenen nach frühem vorzeitigem Blasensprung zu untersuchen. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeitsgruppe bilden drittmittelfinanzierte Studien über präzisionsmedizinische Bakteriolysine bei bakterieller Vaginose, die ex-vivo untersucht werden.
Leitung: Ap.Prof. Priv.-Doz. Dr. Klara Rosta, PhD
In der Vergangenheit haben viele Frauen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen aufgrund der oft aktiven Grunderkrankung auf Kinder verzichtet. Im letzten Jahrzehnt eröffnete die Ära der biologischen Therapie neue Perspektiven. Dennoch ist eine Schwangerschaft mit rheumatischen Erkrankungen immer noch mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburtlichkeit, Präeklampsie, Plazentainsuffizienz und intrauterine Wachstumsretardierung (IUGR) verbunden. Unsere Gruppe untersucht die pathophysiologischen Aspekte rheumatischer Erkrankungen auf die Entwicklung der Plazenta und ihren Einfluss auf Schwangerschaftskomplikationen sowie die Auswirkungen der immunmodulatorischen Therapie auf die Neuroentwicklung des Nachwuchses.
Mehr Informationen zur Klinischen Abteilung für Geburtshilfe und Fetomaternaler Medizin finden Sie unter »Klinische Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin