„Nach 50 Jahren erfolgreicher Klinikgeschichte sollte es unser gemeinsames Ziel sein, diese Entwicklungen auch klar benennen zu können – nur dann können wir die richtigen Maßnahmen ergreifen. Das Jubiläum erinnert uns daran, wie wichtig es ist, dieses Thema noch stärker in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen“, so Plener.
Ein Ort des Wandels und der Heilung
Das Jubiläum wurde mit einem Festakt auf der Dachterrasse der Klinik gefeiert. Rektor Markus Müller (MedUni Wien), Pflegedirektorin Irene Ausserlechner und Direktor Herwig Wetzlinger (AKH Wien) sowie Raphael Roth, der den jüngsten Lean-Management-Prozess der KJP begleitet hat, fanden dabei nur lobende Worte für die Klinik und alle Mitarbeitenden.
Der Ort des Festakts steht dabei symbolisch für die jüngste Entwicklung: Der Neubau aus dem Jahr 2020 bietet nicht nur 60 Prozent mehr Raum, sondern auch ein heilungsförderndes Umfeld. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand das 140-köpfige Team aus zwölf Berufsgruppen. Gemeinsam entwickeln sie innovative Konzepte, um Kinder und Jugendliche bestmöglich zu unterstützen. Ein Beispiel ist das Home Treatment, das in Zusammenarbeit mit dem Psychosozialen Dienst der Stadt Wien entwickelt wurde, um Patient*innen direkt in ihrem häuslichen Alltag zu helfen.
Ein klarer gemeinsamer Auftrag
Als die Klinik 1975 gegründet wurde, waren psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen noch stark tabuisiert. Heute ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie ein unverzichtbarer Teil der Gesundheitsversorgung. Die Klinik hat maßgeblich dazu beigetragen, den Fachbereich sichtbar zu machen und eine offene Diskussion zu ermöglichen.
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Behandlungsplätzen ist es entscheidend, dass alle an einem Strang ziehen. Neue Ausbildungsinitiativen sollen zukünftig mehr Fachärzt*innen hervorbringen. „Die Herausforderungen der Zukunft können wir nur gemeinsam bewältigen. Eine Klinik alleine kann den steigenden Bedarf nicht auffangen. Politik, Gesellschaft und Gesundheitswesen müssen an einem Strang ziehen, um Kinder und Jugendliche bestmöglich zu unterstützen“, unterstreicht Paul Plener. „Unser Jubiläum ist deshalb nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern vor allem ein klarer gemeinsamer Auftrag, die psychische Gesundheit junger Menschen in Österreich stärker auf die Agenda zu setzen.“